Sonntag, 29. August 2010

Rache ist Hilflosigkeit

Im Übrigen sollte man sich bewusst sein, dass schärfere Strafen keine abschreckende Wirkung haben.




Was potenzielle Täter hingegen beeinflusst, ist die Wahrscheinlichkeit, erwischt zu werden. Ist diese hoch, verzichtet manch einer auf eine Straftat.

Jede Gesellschaft braucht abweichendes Verhalten. Es braucht ein paar Leute, die die Regeln verletzen und deshalb ausgegrenzt werden können. Damit lässt sich die Gesellschaft als Ganzes stabilisieren. Die Ausgrenzung der Abweichenden stiftet unter den «Guten» ein Gemeinschaftsgefühl. Das Strafrecht ist das Vehikel, das die Grenze zwischen Gut und Nicht-Gut zieht.

Der Einzelne ist immer dann für drakonisches Durchgreifen, wenn er das Gefühl hat: So etwas kann mir nie passieren. Also zum Beispiel bei schweren Gewalt- oder Sexualdelikten. Überall dort, wo er nicht ausschliessen kann, dass er selbst mal dreinläuft, plädiert er hingegen für Milde: bei Fahren im angetrunkenen Zustand, Park- und Geschwindigkeitsbussen, Steuerhinterziehung.
Source: «Rache ist Hilflosigkeit» - Schweiz: Standard - derbund.ch



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